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Zweige für Kaninchen

Zweige für Kaninchen

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In freier Wildbahn verbringen Kaninchen neben der Fellpflege einen Großteil des Tages damit, an Ästen oder Zweigen zu knabbern. Dies dient nicht nur als Beschäftigung, sondern auch der Gesunderhaltung der Tiere. Wir klären auf, welche Äste und Zweige für Kaninchen geeignet sind, auf was bei der Anschaffung zu achten ist und bei welchen Blättern Vorsicht geboten ist.

Ernährung in der Natur

Darum sind Zweige für Kaninchen wichtig

Frische Äste und Zweige nehmen für Kaninchen einen hohen Stellenwert im Rahmen einer artgerechten Ernährung ein. Sie stellen ein gesundes Beschäftigungsfutter für Kaninchen dar und tragen zu einer guten Verdauung bei. Denn die Rinde ist neben zahlreichen Mineralstoffen reich an sekundären Pflanzenstoffen.

Außerdem übt das Zerlegen der Rinde eine massierende Wirkung auf das Zahnfleisch aus, wodurch die Durchblutung gefördert wird.

Rinde an Zweigen

Darüber hinaus erfüllen Zweige und Äste eine wichtige Funktion hinsichtlich der Zahngesundheit Ihrer Langohren. Die Schneidezähne werden durch das Benagen von Zweigen gefestigt und wachsen somit besser.

Allerdings tragen Knabbermaterialien nicht unmittelbar zur Abnutzung der Schneidezähne bei. Vielmehr erfolgt der Zahnabrieb durch die Kautätigkeit selbst. Das durchgehende Angebot von Materialien zum Nagen ist jedoch in jedem Fall sinnvoll, um die Kautätigkeit bei Kaninchen anzuregen.

Härtere Materialien, wie beispielsweise Nagesteine, steigern den Zahnabrieb nicht zusätzlich und sollten daher nicht angeboten werden. Lediglich eine ausreichende Kautätigkeit ist für Kaninchen unverzichtbar.

Unser Tipp

Meist sind Blätter, Blüten und Früchte der Zweige bedenkenlos zum Verzehr geeignet. Großer Beliebtheit erfreut sich vor allem frisches Blattwerk. Dünne Äste werden mitunter sogar vollständig verspeist.

Kaninchen fressen gerne Zweige mit Blättern

Welche Zweige sind für Kaninchen geeignet?

Folgende Übersicht zeigt eine Auswahl, welche Zweige Kaninchen fressen dürfen. Um herauszufinden, welche Arten Ihre Langohren bevorzugen, ist es ratsam, die einzelnen Sorten zu testen.

Unser Tipp

Getrocknetes Laub ist eine willkommene Abwechslung im Rahmen der Winterernährung. Bereits im Herbst lassen sich Blätter sammeln und trocknen, die später als artgerechtes Raufutter den Speiseplan Ihrer Langohren ergänzen können.

Übersicht über Kaninchen geeignete Äste

  • Ahorn: Ahorn ist bei einigen Kaninchen eher unbeliebt, zum Verzeht jedoch geeignet
  • Bambus: Bambus ist zum Verzehr geeignet. Kaninchen fressen ihn meist gerne.
  • Birke: Birke wirkt beim Kaninchen harntreibend und entzündungshemmend
  • Bluthaselnuss: Bei den meisten Kaninchen sehr beliebt
  • Brombeere: Trägt zur Stärkung des Immunsystems bei, Stacheln beeinträchtigen die Kaninchen nicht
  • Eiche: Hilfreich bei Verdauungsproblemen, Eicheln dürfen nicht verfüttert werden
  • Erle: Erle darf den Kaninchen inklusive der Früchte angeboten werden
  • Esche: Esche ist für Kaninchen geeignet. Sie ist hilfreich bei Blasenproblemen oder Entzündungen
  • Feige: Fütterung bedenkenlos möglich
  • Fichte: Hilfreich bei Atemwegsproblemen
  • Hagebutte: Fütterung bedenkenlos möglich
  • Hainbuche: Hilfreich bei Kaninchenschnupfen, Fütterung nicht bei Blasenproblemen
  • Haselnuss: Hilfreich bei Leber- und Gallenerkrankungen
  • Heidelbeere: Hilfreich bei Verdauungsproblemen und Harnwegserkrankungen
  • Himbeere: Hilfreich bei Durchfall und zur Stärkung des Immunsystems, die Stacheln beeinträchtigen die Kaninchen nicht
  • Kiefer: Hilfreich bei Entzündungen oder Atemwegserkrankungen
  • Kirsche: Kaninchen lieben Kirschzweige. Sie können zudem die Blätter vom Kirschbaum fressen und ab und zu eine Kirsche als Leckerli bekommen.
  • Lärche: Hilfreich bei Atemwegserkrankungen
  • Linde: Wirkt harntreibend, beruhigend und entkrampfend
  • Rotbuche: Hilfreich bei Kaninchenschnupfen, keine Fütterung bei Blasenproblemen
  • Stachelbeere: Hilfreich bei Verstopfung, wirkt appetitanregend und blutreinigend
  • Ulme: Hilfreich bei Verdauungsproblemen
  • Weide: Weide wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, fiebersenkend. Die Fütterung von Weidenkätzchen ist möglich

Schon gewusst?

Grundsätzlich werden von Kaninchen alle heimischen Baumarten gut vertragen.

Geeignete Steinobstbäume

Die Äste von Steinobstbäumen sind ebenfalls in vollem Umfang geeignet. Diese enthalten, anders als häufig angenommen, weder Blausäure noch Amygdalin. Letzteres ist ausschließlich in den Kernen von Steinobstfrüchten enthalten, jedoch nicht in der Baum-Rinde oder den Blättern.

Zweige und Blätter folgender Steinobstbäume fressen Kaninchen gerne:

  • Apfelbaum
  • Birnenbaum
  • Kirsche
  • Mirabelle
  • Pfirsich
  • Pflaume

Frische und ungespritzte Äste von Apfel- und Birnbäumen werden nur von einzelnen Kaninchen verschmäht.

Schon gewusst?

Kaninchen dürfen ab und zu eine Kirsche als Leckerli bekommen. Man kann die Kirsche samt Stein anbieten, dieser wird vom Kaninchen einfach wieder ausgespuckt.

Tannenzweige für Kaninchen

Kaninchen erfreuen sich für gewöhnlich an Zweigen von echten Tannen. Hierzu gehören:

  • Rottanne
  • Weißtanne
  • Edeltanne

Achtung!

Besondere Vorsicht ist bei Weihnachtsbäumen geboten. Da diese häufig gespritzt oder giftig sind, gehören diese keinesfalls auf den Speiseplan von Kaninchen.

Selbstverständlich sind auch bei Kaninchen die Geschmäcker verschieden. Somit sind bestimmte Äste nicht bei allen Tieren gleich beliebt.

Geeignete Äste und Zweige für Kaninchen

Welche Zweige dürfen Kaninchen NICHT fressen?

Möchten Sie ihren Kaninchen Zweige anbieten, sollten Sie sich im Vorfeld vergewissern, dass diese weder gespritzt noch giftig sind.

Wichtig!

Besondere Vorsicht ist bei nicht einheimischen Büschen, wie sie häufig in Tiergärten und Parks anzutreffen sind, geboten. Diese sind in aller Regel giftig.

Wir geben einen Überblick, welche Blätter und Zweige Kaninchen nicht fressen dürfen bzw. sollten.

  • Buchsbaum: Buchsbaum ist giftig, wird aber im Normalfall verschmäht
  • Faulbaum
  • Eibe: Eibe ist giftig für Kaninchen und der Verzehr kann tödliche Folgen haben
  • Essigbaum: giftig
  • Glücksbambus: Glücksbambus ist der einzige Bambus der für Kaninchen gifitg ist. Er gehört zur Gattung der Drachenbäume.
  • Holunder: Holunder ist für Kaninchen giftig. Sein Verzehr kann Magen-Darm-Beschwerden und Speichelfluss hervorrufen.
  • Kirschlorbeer: Leicht giftig, sollte jedoch nicht verfüttert werden
  • Mahonie: Die Blüten und Blätter dürfen nicht von Kaninchen verzehrt werden. Lediglich die Gabe der Beeren ist in geringer Menge erlaubt
  • Oleander: Oleander kann bereits in kleinen Mengen für Kaninchen gefährlich werden
  • Physalis: Können zu Verdauungsbeschwerden führen. Nur in geringen Mengen verfüttern.
  • Robinie: Kann im Gemisch verfüttert werden. Kleine Mengen sind erlaubt.
  • Scheinzypresse: Nicht extrem giftig, sollte aber nur in geringen Mengen gegeben werden.
  • Stechapfel: Gehört zu den Nachtschattengewächsen und für Kaninchen giftig
  • Thuja: Kann bei Atemwegserkrankungen helfen. Sollte jedoch nur in kleinen Mengen angeboten werden, da sie in größeren Mengen gifitg ist für Kaninchen
  • Traubenkirsche: Enthält Blausäureglykoside. Sollte, wenn überhaupt, nur in geringen Mengen verfüttert werden. Kann gegen Hauterkrankungen helfen.
  • Wacholder: Gifitg, es kann zu Magen-Darmbeschwerden kommen oder gar zu Nierenschädigungen
  • Wunderbaum: Hochgiftig für Kaninchen!

Vorsicht!

Beim Freilauf der Kaninchen im Garten ist darauf zu achten, dass sich keine Eibe in unmittelbarer Nähe befindet. Bereits kleinste Mengen eines herabgefallenen Astes können bei Kaninchen tödlich enden.

Wo bekomme ich Äste für Kaninchen?

In Abhängigkeit der persönlichen Wohnsituation ist die Beschaffung frischer Zweige für das Kaninchen unter Umständen nicht immer leicht.

Sowohl im Zoofachhandel als auch im Internet finden sich zahlreiche Angebote von sogenannten „Knabberhölzern“. Diese sind jedoch meist sehr kurz. Da solche Hölzer in der Regel etwas älter und nicht selten sogar vorbehandelt sind, sind diese bei Kaninchen meist unbeliebt.

Wer einen eigenen Garten hat, in dem der ein oder andere Obstbaum vorhanden ist, kann regelmäßig frische Äste und Zweige für die Kaninchen abschneiden und die Langohren damit glücklich machen. Sofern dies nicht möglich ist, können womöglich Freunde oder Bekannte weiterhelfen.

Äste und Zweige aus eigenem Garten

Alternativ lassen sich auch in freier Natur geeignete Zweige finden. Diese sollten allerdings unbehandelt sein. Wer sich aufgrund der Herkunft nicht sicher ist, sollte diese jedoch nicht verfüttern, lieber etwas vorsichtiger sein.

Grüne Zweige für Kaninchen auch im Winter

Kaninchen lieben grünes Frischfutter und Äste auch im Winter. Stellt man im Winter Zweige ins Wasser, werden diese schon bald austreiben und frische Blattspitzen bilden. Diese Art Frischfutter ist bei den allermeisten Kaninchen besonders beliebt.

Eine Alternative hierzu sind Brombeeren und Bambus, da diese auch während der kalten Jahreszeit grün bleiben.

Wie oft sollten Kaninchen frische Zweige bekommen?

Um Ihre Kaninchen einerseits optimal auszulasten und andererseits eine ausgewogene Kautätigkeit zu gewährleisten, sollten frische Zweige bestenfalls durchgehend zur Verfügung stehen. Da Kaninchen an trockenen Zweigen meist nur wenig Gefallen finden, sind diese zwei mal wöchentlich durch frische Zweige zu ersetzen.