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Das Foto zeigt ein Kaninchen, das Haferflocken frisst

Dürfen Kaninchen Haferflocken fressen?

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Haferflocken sind äußerst gesund und nahezu in jedem Haushalt anzutreffen. Kaninchen verzichten allerdings in freier Wildbahn vollständig auf Getreide. Daher stellt sich die Frage, ob Haferflocken für Langohren eine wertvolle Bereicherung des Speiseplans darstellen. So viel im Voraus: Grundsätzlich dürfen Hasen Haferflocken fressen, dabei sind jedoch einige Aspekte zu berücksichtigen.

Schon gewusst?

Da Haferflocken glutenarm sind, können Kaninchen diese im Vergleich zu anderen Getreidesorten deutlich leichter verdauen.

Das Foto zeigt ein Kaninchen, das Haferflocken frisst

Vorteile von Haferflocken

Der hohe Anteil an Kohlenhydraten macht Haferflocken zu einem beachtlichen Energielieferant für Kaninchen. Des Weiteren ermöglichen die darin enthaltenen Fette, Eiweiße, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe eine ausgewogene Versorgung. Zudem sind sie preiswert und lassen sich auf vielseitige Art und Weise in den Speiseplan der Nager integrieren.

Durchfall durch Haferflocken?

Achtung!

Die in Haferflocken enthaltenen Kohlenhydrate können die Darmbakterien durcheinander bringen, was zu Blähungen und Durchfall beim Kaninchen führen kann.

Kaninchen besitzen einen empfindlichen Verdauungstrakt, der nicht auf die Verarbeitung kohlenhydrathaltiger Futtermittel ausgelegt ist. Deshalb können größere Mengen Haferflocken den Verdauungstrakt überlasten und schlimmstenfalls Magenschmerzen und Durchfall hervorrufen.

Hinzu kommt, dass die Flocken eine geringe Menge unverdaulicher Ballaststoffe enthalten, die das Verdauungssystem ebenfalls belasten. Die Gabe kann eine Aufgasung hervorrufen, weshalb Sie diese Getreideart stets langsam anfüttern sollten.

Gefahr durch Aufquellen

Sobald Haferflocken im Magen mit Flüssigkeit in Kontakt kommen, quellen diese auf, sodass eine ursprünglich geringe Menge plötzlich als enorm groß erscheint. Größere Mengen Haferflocken können daher durchaus eine ernst zu nehmende Gefahr für Kaninchen darstellen. Daher gilt: Nie zu viele Haferflocken auf einmal füttern.

Das Foto zeigt ein Kaninchen mit Übergewicht

Hoher Kaloriengehalt

Der hohe Kaloriengehalt von Haferflocken führt bei regelmäßiger und übermäßiger Gabe zu einer Gewichtszunahme. Leiden Kaninchen an Übergewicht, besteht wiederum ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Auch Atemprobleme, Herz-Kreislaufprobleme oder Lerberverfettung sind mögliche Folgen von Übergewicht.

Haferflocken richtig füttern: Menge, Häufigkeit & Art

Haferflocken sind mit Vorsicht zu füttern. Dabei sind die Häufigkeit, die Art der Flocken und die Darreichungsform entscheidend.

Menge und Häufigkeit

Das Foto zeigt ein Kaninchen, das Haferflocken aus der Hand gefüttert bekommt

Unser Tipp!

Als Richtwert gelten maximal 5 % des gesamten Tagesbedarfs. Dabei sind Haferlfocken im Abstand von ein bis zwei Wochen ergänzend der üblichen Nahrung zuzuführen.

Die tatsächliche Menge orientiert sich an Körpergröße, Körpergewicht, Kalorienbedarf und Haltungsbedarf der Kaninchen. Daraus ergibt sich, dass ein deutscher Riese durchaus mehrere Esslöffel Haferflocken pro Wochen verzehren darf, während für einen Farbenzwerg lediglich ein bis zwei Teelöffel pro Woche ausreichen.

Haferflocken sollten keinesfalls als Alleinfutter angeboten werden.

Darreichungsform

Das Foto zeigt Haferflocken, die im Heu liegen

Kaninchen sollten grundsätzlich keine gekochten Speisen verzehren. Daher sollten sie auch Haferflocken ausschließlich roh fressen. Diese dürfen direkt zum trockenen Futter beigemengt oder einfach über das Heu gestreut werden. Außerdem darf man die Flocken auch trocken, direkt aus der Hand als Belohnung oder Leckerei anbieten.

Haferflocken sind im Vergleich zu frischem Gemüse über einen längeren Zeitraum haltbar und können problemlos bereits morgens gefüttert werden. Selbst wenn diese nicht sofort gefressen werden, müssen Sie die Flocken nicht zeitnah aus dem Gehege entfernen. Dies gilt selbst während der Sommerhitze sowie in Außenhaltung und Frostgefahr im Winter.

Kaninchen geeignete Haferflocken

Das Foto zeigt, wie Leckerlies aus der Hand gefüttert werden

Bei genauerer Betrachtung des Haferflocken Angebots lassen sich insgesamt drei Arten unterscheiden:

  • Kernige Haferflocken: Die Flocken dieser Gattung sind am gröbsten und am größten. Sie sind Kaninchen geeignet.
  • Zarte Haferflocken: Sie sind besonders fein zerteilt und für Kaninchen geeignet.
  • Schmelzflocken: Sehr fein und werden vorrangig bei Babynahrung eingesetzt. Sie sind für Kaninchen ungeeignet.

Für Kaninchen kommen ausschließlich kernige und zarte Haferflocken infrage. Bei Zarten Haferflocken besteht die Gefahr, dass die Flocken im Mund des Kaninchens kleben bleiben. Diese werden somit bevorzugt bei der Herstellung von Leckereien verwendet, während kernige Flocken zur direkten Gabe eingesetzt werden.

Wichtig!

Wichtig ist, dass pure Haferflocken ohne Zucker oder sonstige Zusätze gegeben werden.

Hafer im Kaninchenfutter

Das Foto zeigt ein Kaninchen mit einer Getreideähre

In der freien Natur ernähren sich Kaninchen von Gemüse, Kräutern, Gräsern und Blättern. Getreide, und somit auch Hafer, gehört nicht zum natürlichen Speiseplan der Langohren.

Im Fachhandel findet man jedoch kaum Produkte, die komplett auf Hafer, Weizen und Co. verzichten. Daher sollten solche Fertig-Mischungen immer nur einen geringen Anteil in der Kaninchenernährung ausmachen.

Wer jedoch Hafer, der zu den Mehlsaaten gehört, gezielt an seine Kaninchen verfüttern möchte kann dies gut als Getreide-Ähre oder im Spelz tun. So nehmen die Kaninchen auch die ballaststoffreiche Getreidehülle auf, die eine gute Verdauung fördert.

Eine weitere Möglichkeit ist das Ankeimen der Saaten, was die Saaten für den Verdauungstrakt noch verträglicher macht.

Grüner Hafer!

Grüner Hafer (Avena sativa) wird vor der Reife geerntet. Die Pflanze ist dann noch saftig und grün. Er gilt als gut bekömmlich und gesund für Kaninchen.

Päppeln mit Haferflocken

Das Foto zeigt ein Kaninhen auf einer Wiese das in die Kamera schaut

Leidet ein Kaninchen an Untergewicht, Zahnproblemen oder anderweitigen Verletzungen im Bereich des Mundes, sind Haferflocken bestens geeignet, um das Tier aufzupäppeln.

Gepäppelt werden sollten Kaninchen, die an Gewicht verlieren oder stark abgemagert sind. Das Päppeln sollte man jedoch niemals in Eigenregie vornehmen. Eine vorhergehende Untersuchung mit anschließender Diagnose durch einen Tierarzt ist von großer Wichtigkeit.

Haferflocken im Winter

Das Foto zeigt ein Kaninchen im Außengehege

Verbringen die Kaninchen die Wintermonate in Außenhaltung, besitzen diese während dieses Zeitraums zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur einen deutlich erhöhten Energiebedarf.

Steht den Kaninchen zudem ausreichend Bewegungsfreiheit zur Verfügung, erhöht auch dies entsprechend den Energiebedarf. Haferflocken gelten als guter Energielieferant. Daher ist die Gabe für Kaninchen im Winter im Außengehege eine gute Option.

Leckerlis mit Haferflocken

Das Foto zeigt ein Kaninchen, das ein Leckerli frisst

Haferflocken sind als Leckerei oder Belohnung für zwischendurch bestens geeignet, da Kaninchen Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe in gewissen Mengen benötigen. Als Leckerli eignen sich:

  • Haferflocken direkt aus der Verpackung
  • Kaninchen-Leckerlis aus dem Fachmarkt, die Haferflocken enthalten. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Produkte weder Zusatzstoffe noch Zucker enthalten
  • Eigenherstellung von kaninchengerechten Leckereien. Hierbei kann man Haferflocken als Bindemittel verwenden

Babykaninchen mit Haferflocken füttern?

Es wird nicht empfohlen, Babykaninchen mit Haferflocken zu füttern. Der Hafer ist sehr gehaltvoll und konzentriert und kann bei den jungen Tieren zu Problemen im Magen-Darm-Trakt führen.

Das Foto zeigt ein Kaninchenbaby mit MamaKlimek Pavol / shutterstock.com

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