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Das Foto zeigt den Urin eines Kaninchens

Kaninchen Urin – auffällig oder normal?

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Kaninchen Urin sieht nicht immer gleich aus. Dass dieser gelegentlich in Farbe und / oder Konsistenz abweicht, ist zunächst nicht ungewöhnlich. Allerdings sollten Sie Veränderungen des Urins stets beobachten und mögliche Ursachen ausfindig machen.

Denn gelegentlich kann der Urin Ihrer Kaninchen auch ein Hinweis für eine bestehende Erkrankung sein. Wann die Veränderungen des Urins ein konkreter Anlass zur Beunruhigung darstellt und worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Foto zeigt Küchenkrepp mit Urin

Wie sieht Kaninchen Urin normalerweise aus?

Für gewöhnlich ist Kaninchen Urin flüssig und leicht trüb. Das Farbspektrum erstreckt sich dabei von hellgelb bis rötlich-braun. Hinzu kommt, dass frischer Urin lediglich einen leichten Eigengeruch besitzt.

Natürliche Ursachen für verfärbten Urin

Das Foto zeigt ein Kaninchen mit Fenchelgrün

Füttern Sie Ihre Kaninchen regelmäßig mit bestimmten Futtermitteln, kann dies zu einer Verfärbung des Urins führen. Eine typische Farbveränderung ist beispielsweise Orange, Rostrot bis hin zu verschiedenen Brauntönen.

Charakteristisch für eine fütterungsbedingte Farbveränderung des Urins ist eine durchgehend einheitliche Einfärbung.

Wichtig!

Der Urin ist in diesem Fall vollkommen frei von dunklen Schlieren.

Bei Kaninchen, die reichlich chlorophyllhaltiges Grünfutter zu sich genommen haben, färbt sich der Urin an der frischen Luft rot. Dies ist damit zu begründen, dass das Chlorophyll mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert. Diese Reaktion ist immer dann zu beobachten, wenn sich der Urin an einem Ort sammelt, wo dieser nicht versickern kann.

Folgende Pflanzen begünstigen eine Verfärbung des Kaninchen Urins:

  • Möhren und Möhrengrün
  • Löwenzahn
  • Rote Bete
  • Haselnuss
  • Fenchel
  • Rotkohl
  • Rote Paprika
Das Foto zeigt ein Kaninchen mit Karottengrün

Auffälliger Kaninchen Urin erkennen

Neben den natürlichen Ursachen für eine Farbveränderung des Kaninchen Urins sind auch einzelne Erkrankungen denkbar. Da diese mitunter eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für Ihre Langohren darstellen können, sollten Sie Verfärbungen stets aufmerksam beobachten. Folgende Anzeichen erfordern ein unverzügliches Handeln:

Blut im Urin

Befindet sich Blut im Urin Ihrer Kaninchen, ist schnelles Handeln gefragt. Dann ist der Urin ebenfalls rötlich gefärbt, allerdings weist dieser rötliche Schlieren oder einzelne Bluttropfen auf. Hinzu kommt ein unangenehmer bis auffallender Eigengeruch.

Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Kaninchen genau, da die Tiere meist unter Schmerzen leiden und sich beim Wasser lassen verkrampfen. Als Ursache kommen meist Blasen- oder Nierenerkrankungen infrage, die Sie unbedingt zeitnah durch einen kaninchenerfahrenen Tierarzt abklären lassen sollten.

Unser Tipp!

Liegt der Verdacht nahe, dass sich Blut im Urin befindet, empfiehlt sich zunächst die Durchführung eines Tests. Tränken Sie hierfür ein Taschentuch mit Kaninchen Urin und lassen Sie dieses trocknen. Dunkelt dieses stark nach, sodass sich tiefe Brauntöne zeigen, befindet sich Blut im Urin.

Das Foto zeigt einen Urintest: Ein mit Urin vollgesogenes Küchenpapiertuch

Milchiger Urin

Ist der Urin Ihrer Langohren trüb bis milchig gefärbt, ist in den Ausscheidungen mit hoher Wahrscheinlichkeit Kalzium enthalten. Dies ist zunächst nicht weiter ungewöhnlich, da Kaninchen einen besonderen Kalziumstoffwechsel besitzen und überflüssiges Kalzium über den Urin ausscheiden.

Denn zunächst wird das gesamte Kalzium aus der Nahrung im Darm gesammelt und anschließend über die Nieren als Harn abgeführt. Besitzt der Urin weiterhin eine flüssige Konsistenz, ist dies kein Grund zur Sorge.

Kommt es hingegen zu Kalziumablagerungen in den harnableitenden Wegen, begünstigt dies die Bildung von Blasengrieß. Bei Verdacht ist eine Anfertigung von Röntgenaufnahmen notwendig, um eine absolute Sicherheit zu erhalten.

Das Foto zeigt ein Kaninchen auf einem Handtuch

Dickflüssiger bis schleimiger Urin

Weist der Urin Ihrer Kaninchen eine dickflüssige Beschaffenheit mit milchig bis weißen schleimigen Schlieren auf, liegt der Verdacht auf Blasengrieß nahe. Dies ist meist auf eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme in Kombination einer kalziumhaltigen Ernährung zurückzuführen.

Dann sollten Sie unbedingt auf stark kalziumhaltige Futtermittel wie Luzerne, Trockenfutter, Trockenkräuter und Sämereien verzichten. Wasserhaltiges Grünfutter ist zu bevorzugen.

Grünfutter in der Heuraufe

Klarer Urin

Je nach Ernährung ist klarer Kaninchen Urin ein Anzeichen für Kalziummangel. In diesem Fall empfiehlt es sich, die weitere Fütterung mit einem kaninchenerfahrenen Tierarzt zu besprechen.

Insbesondere Kaninchen, die sich noch im Wachstum befinden, besitzen einen erhöhten Kalziumbedarf. Somit fällt der Urin bei Jungtieren meist klarer aus als bei erwachsenen Kaninchen.

Ist der Urin hingegen nahezu transparent, kann dies auf eine beginnende Niereninsuffizienz hinweisen. Dann sind die Nieren nicht mehr dazu in der Lage, das Blut ausreichend zu filtern, sodass Abfallstoffe nicht mehr vollständig über den Urin ausgeschieden werden können. Hegen Sie einen solchen Verdacht, sollten Sie unbedingt einen kaninchenerfahrenen Tierarzt kontaktieren.

Das Foto zeigt ein Kaninchen das in eine Transportbox steigt