kaninchen-ratgeber.com
Das Foto zeigt ein Kaninchen das in einer Wiese sitzt

Ist eine Krankenversicherung für Kaninchen sinnvoll?

Gefunden auf: https://www.kaninchen-ratgeber.com/gesundheit/tierarzt/krankenversicherung-kaninchen/

Bei Hunden und Katzen gehört eine Tierkrankenversicherung nahezu wie das tägliche Futter zur Grundausstattung. Im Hinblick auf Kaninchen ist ein solcher Versicherungsschutz allerdings deutlich seltener anzutreffen. Welche Vorteile sich tatsächlich aus einer Krankenversicherung für Kaninchen ergeben und worauf Sie beim Abschluss unbedingt achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Für wen lohnt sich eine Krankenversicherung für Kaninchen?

Sind Kaninchen noch klein, erwecken diese kaum den Eindruck, dass hohe Behandlungskosten entstehen könnten. Doch vor einer schweren Erkrankung oder einem Unfall sind selbst Jungtiere nicht geschützt.

Während die Tierarztkosten bei leichten Infekten oder kleinen Eingriffen meist noch eine überschaubare Höhe einnehmen, kann der Rechnungsbetrag bei Notdiensten oder unklaren lebensbedrohlichen Reaktionen wie Nahrungsverweigerung oder Atemnot durchaus auf eine Höhe im dreistelligen Bereich steigen.

Sofern es Ihnen keine Schwierigkeiten bereitet, monatliche Rücklagen für eventuell anfallende Tierarztkosten zurückzulegen, ist eine offizielle Krankenversicherung für Ihre Kaninchen nicht unbedingt notwendig. In diesem Fall kann es ausreichen, einen gewissen Betrag im Sparschwein zu sammeln oder auf ein separates Konto zu überweisen.

Das Foto zeigt den Kopf eines Kaninchens

Unser Tipp!

Die meisten Behandlungen lassen sich mit Rücklagen in Höhe von 1.500 Euro abdecken, sodass es sich empfiehlt, eine Summe in dieser Größenordnung pro Langohr anzusparen. Als sinnvoll gilt eine monatliche Rücklage von 30 Euro.

Ist es Ihnen nicht möglich, einen vierstelligen Betrag aus eigener Kraft zu bewältigen, kann sich eine Krankenversicherung für Ihre Langohren durchaus lohnen. Mit einem oftmals einstelligen bzw. einem niedrigen zweistelligen Betrag profitieren Sie bei den meisten Versicherern von einer hohen Sicherheit.

Denn mit einer Krankenversicherung für Kaninchen gelingt es Ihnen, die Gesundheitskosten für Ihr Tier zu kalkulieren. Da sich manche Rassen durch eine erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen auszeichnen, sollten Sie sich unbedingt über die Höhe möglicher Behandlungskosten informieren.

Welche Kaninchen kann man krankenversichern?

Generell besteht die Möglichkeit, für alle Kaninchen eine Krankenversicherung abzuschließen. Allerdings legen sich einige Versicherer auf ein Höchstaufnahmealter zwischen vier und fünf Jahren fest. Deshalb empfiehlt es sich, bereits Jungtiere mit einem Versicherungsschutz auszustatten.

Das Foto zeigt ein gesundes Kaninchen

Ist eine Krankenversicherung für Kaninchen mit Vorerkrankung möglich?

Ist bereits eine Vorerkrankung bekannt, handelt es sich um einen Sonderfall. Denn im Rahmen des Vertrags werden alle chronischen Erkrankungen sowie Erkrankungen des letzten Jahres abgefragt. Diese Auskünfte sind wahrheitsgemäß zu erteilen. Im Anschluss folgt eine individuelle Prüfung zur Erteilung des gewünschten Versicherungsschutzes.

Bei Unklarheiten fordert Sie der Versicherer unter Umständen zur Vorlage der Krankenakte und / oder eines Gesundheitszeugnisses auf. Häufig entscheiden sich die Versicherer dafür, Vorerkrankungen und mögliche Folgeerkrankungen vom Leistungsumfang auszuschließen.

Unser Tipp!

Bei einmaligen Erkrankungen kann es sich lohnen, mit dem Abschluss der Krankenversicherung abzuwarten, bis die erfolgte Behandlung länger als 12 Monate zurückliegt.

Welchen Stellenwert nimmt der Erreger E. Cuniculi im Rahmen der Tierkrankenversicherung ein?

Ungefähr 40 % aller Hauskaninchen tragen den Erreger E. Cuniculi in sich. Dabei ist es allerdings unklar, ob die Erkrankung jemals ausbricht. Indem die EC-positiven Tiere ausfindig gemacht werden, kann eine wirksame Behandlung mit einfachen Mitteln vorgenommen werden. Somit ist eine Ansteckung im Rahmen einer Vergesellschaftung ausgeschlossen.

Im Hinblick auf die Krankenversicherung ist es ratsam, diese vor der EC Titer Bestimmung abzuschließen. Denn bei ungetesteten Kaninchen ist eine Krankenversicherung problemlos möglich. Wird der Bluttest allerdings vor Abschluss der Versicherung oder während der Karenzzeit durchgeführt, wird der Erreger E. Cuniculi im Falle eines positiven Testergebnisses als Vorerkrankung gelistet. Wird hingegen zunächst von der Durchführung des Tests abgesehen, ist ein gewöhnliches Versicherungsverhältnis möglich.

Das Foto zeigt ein sitzendes Kaninchen

Achtung!

Sofern Ihr Kaninchen unter einer chronischen Erkrankung leidet, endet der Versicherungsschutz häufig mit der Diagnose oder die damit verbundenen Kosten sind vom Versicherungsschutz ausgenommen.

Welche Arten einer Kaninchen Krankenversicherung sind zu unterscheiden?

Unabhängig von den individuellen Angeboten der einzelnen Versicherer, sind diese beiden Typen zu unterscheiden:

Vollversicherung

Bei dieser Variante sind sowohl Kosten für Operationen als auch gewöhnliche Therapien abgedeckt. Da die einzelnen Leistungen und Grenzen von Anbieter zu Anbieter abweichen können, ist ein umfassender Vergleich ratsam.

Unter Umständen sind sogar Ausgaben für Vorsorgeuntersuchungen im Versicherungsschutz enthalten. Diese können entweder ganz oder teilweise durch den Versicherer übernommen werden.

OP-Versicherung

Diese Versicherungsart umfasst alle notwendigen Operationen bis zu einem fest definierten jährlichen Gesamtbetrag. Wichtig ist, dass anfallende Kosten für die Diagnose sowie die klinische Nachsorge bis zu zwei Wochen danach inbegriffen sind. Ausgaben für Impfungen sind normalerweise nicht abgedeckt.

Wie hoch fallen die monatlichen Kosten aus?

In welcher Höhe monatliche Kosten für die Krankenversicherung von Kaninchen entstehen, variiert nach Alter, Risikogruppe und Leistungsspektrum des jeweiligen Tarifs und Anbieters. Eine reine OP-Versicherung ist oftmals bereits für einen einstelligen Betrag pro Monat realisierbar.

Faustregel

Als Faustregel gilt, dass die Versicherungssumme ungefähr den Ausgaben entspricht, die sich im Rahmen der Lebenserwartung des Tieres ergeben.

Das Foto zegt zwei Kaninchen, die in einer Bank nebeneinander sitzen

Kaninchen-Krankenversicherung: Wichtige Aspekte bei der Wahl des Anbieters

Um die Angebote einzelner Versicherer möglichst transparent gegenüberstellen zu können, empfiehlt es sich, diese anhand bestimmter Kriterien zu vergleichen.

Ablauf der Rückerstattung

Für gewöhnlich sind die Behandlungskosten direkt in der Tierarztpraxis vom Tierhalter zu begleichen. Die entsprechende Rechnung ist im Anschluss bei der Versicherung einzureichen. Nach wenigen Tagen bzw. Wochen erfolgt die Gutschrift durch den Versicherer auf dem Konto des Tierhalters.

Bei modernen Praxen besteht die Möglichkeit, die Behandlung bereits in der Tierarztpraxis mit dem Versicherer über bestimmte Praxisprogramme abzurechnen. Diese Methode bietet den Vorteil, dass bereits in der Praxis eine verbindliche Kostenzusage erfolgt, sodass Sie als Tierhalter kostenintensiven Therapien mit gutem Gewissen zustimmen können.

Unabhängig davon, welche Variante angewandt wird, sind die folgenden Angaben mitzuteilen:

  • Name
  • Geburtsdatum
  • Behandlungsgrund (Diagnose oder Auffälligkeiten)
  • Chipnummer falls vorhanden

Ausschlusskriterien

Hierfür ist es unbedingt erforderlich, die Vertragsbedingungen genau durchzulesen. Gelegentlich können ausschließlich gesunde Tiere oder Kaninchen mit einem bestimmten Mindestalter krankenversichert werden. Letzteres beläuft sich in der Regel auf zwei Monate.

Oftmals sind lediglich Therapien im Versicherungsschutz inbegriffen, die aus medizinischer Sicht notwendig sind. In diesem Fall sind Kastration und Sterilisation meist ausgenommen.

Höchstgrenzen

Die meisten Anbieter beschränken sich auf einen bestimmten Betrag, den diese jährlich tragen. Diese sogenannte Leistungsgrenze siedelt sich zwischen 2.000 und 5.000 Euro an. Sind bestimmte Behandlungen an eine solche Höchstgrenze gekoppelt, sollte diese bei mindestens 5.000 Euro pro Jahr liegen. Eine unbegrenzte Kostenübernahme ist grundsätzlich vorteilhafter.

Karenzzeiten

Je nach Anbieter kann die Karenzzeit von 30 Tagen bis zu drei Monaten variieren. Treten in diesem Zeitraum Erkrankungen auf, ist für diese eine lebenslange Kostenübernahme ausgeschlossen. Somit kann für diese Erkrankungen keine Rückerstattung geltend gemacht werden. Sollte es zu einem Unfall kommen, ist dieser in vollem Umfang abgedeckt.

Wichtig!

Bei längeren Wartezeiten ist absolute Vorsicht geboten, da der Versicherungsschutz erst nach Ablauf der Karenzzeit beginnt.

Das Foto zeigt Kaninchen mit Heu

Umfang der Selbstbeteiligung

Für gewöhnlich übernimmt der Versicherer 80 % der Behandlungskosten, sodass die Selbstbeteiligung für Sie als Tierhalter 20 % des Gesamtbetrags ausmacht. Weiterhin ist der Gebührensatz, den die Krankenversicherung trägt, zu berücksichtigen. Denn zahlreiche Tierarztpraxen wenden den dreifachen Satz an. Deckt der Versicherer hingegen lediglich den zweifachen Satz ab, sind die übrigen Kosten vom Versicherer selbst zu tragen.

Bei jungen Kaninchen besteht unter Umständen die Möglichkeit einer 100 prozentigen Kostenübernahme. Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Umfang prozentual ab.

Gut zu wissen!

Im Rahmen einer höheren Selbstbeteiligung fällt die Krankenversicherung für Kaninchen meist günstiger aus.

Unser Tipp!

Die Abrechnung der Selbstbeteiligung erfolgt meist pro Rechnungszusendung. Bei einer einmaligen jährlichen Einreichung lassen sich unter Umständen Kosten einsparen. Konkrete Informationen finden sich in den jeweiligen Vertragsbedingungen.

Die Vorteile einer Kaninchen Krankenversicherung auf einen Blick

Eine Krankenversicherung für Ihre Kaninchen bringt einige Vorteile mit sich. Hierzu gehören:

  • Bestmögliche Gesundheitsversorgung für Ihr Langohr
  • Schutz vor gravierenden finanziellen Folgen
  • Kein Abwägen von Tierarztbesuchen aufgrund der zu erwartenden Kosten
  • Je nach Tarif Vorsorgeuntersuchungen möglich
Das Foto zeigt ein zufriedenes Kaninchen

FAQ

Ist eine Krankenversicherung für Großgruppen möglich?

Grundsätzlich benötigt jedes Kaninchen eine eigene Krankenversicherung. Bei großen Kaninchengruppen gewährt der Versicherer unter Umständen einen Rabatt.

Endet die Krankenversicherung automatisch mit dem Tod des Tieres?

Sobald ein Kaninchen verstirbt, ist dies umgehend dem jeweiligen Versicherer mitzuteilen. Das Versicherungsverhältnis endet in diesem Fall entsprechend. Eventuell zu viel geleistete Beträge werden zurückerstattet.

Was kostet eine Krankenversicherung für Kaninchen?

Wie hoch die Kosten für eine Kaninchen Krankenversicherung tatsächlich ausfallen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Wesentliche Kostenfaktoren sind das Alter des Tieres, Risikogruppen sowie der Leistungsumfang. Eine einfache Krankenversicherung ist häufig bereits für einen einstelligen monatlichen Betrag möglich.