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Das Foto zeigt zwei KaninchenbabysRita_Kochmarjova / shutterstock.com

Kaninchenbabys abgeben – wann, wie und an wen?

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Ob geplant oder ungeplant – mit vier bis zehn Kaninchenbabys pro Wurf kann sich die Kaninchengruppe plötzlich erheblich vergrößern. Nicht immer besteht die Möglichkeit, alle Jungtiere dauerhaft zu beherbergen. Doch wann darf man Kaninchenbabys überhaupt abgeben und worauf ist dabei im Detail zu achten?

Wann ist das richtige Abgabealter für Kaninchenbabys?

Babykaninchen sollten mindestens 10 Wochen bei ihrer Mutter bleiben, ehe man sie abgibt. Grundsätzlich gilt, dass je länger Kaninchen in ihrer vertrauten Gruppe aufwachsen, desto besser ist dies für die mentale Entwicklung der Tiere. Als ideales Abgabealter gelten 12 bis 14 Wochen.

All dies hat folgenden Hintergrund:

Im Hinblick darauf, wann Kaninchen alt genug für einen Umzug sind, hilft ein Blick in die freie Wildbahn. Nachdem die Jungtiere blind und nackt zur Welt gekommen sind, verbleiben diese zunächst so lange in der Höhle, bis ihr Körper mit flauschigem Fell bedeckt ist und sich die Augen öffnen.

Das Foto zeigt ein Kaninchenbaby mit MamaKlimek Pavol / shutterstock.com

Im Alter von vier Wochen sind Kaninchenbabys weitgehend dazu in der Lage, selbstständig Nahrung aufzunehmen. Bis zum Eintritt der Geschlechtsreife verbleiben Kaninchen in freier Natur im Familienverbund, weibliche Tiere gelegentlich auch länger. Letztere sind dann später meist ruhiger und sicherer im Umgang mit ihrem eigenen Nachwuchs.

Bei Hauskaninchen gestaltet sich dies ähnlich. Denn auch diese verbringen die ersten Wochen im Schutz ihres Nests. Der Nachwuchs wird häufig bis zur achten Lebenswoche gesäugt. Während dieser Zeit erwerben die Jungtiere ihr späteres Sozialverhalten. Hierzu gehört auch die Integration im Rudel und das Unterwerfen in der Gruppe.

Während dieser Zeit nehmen die Jungtiere außerdem den Blinddarmkot ihrer Mutter auf. Denn die darin enthaltenen Bakterien werden dringend benötigt, um die eigene Darmflora aufzubauen. Vor allem beim Übergang von Milchkost zu rohstoffhaltiger Kost ist die Aufnahme von Blinddarmkot unverzichtbar.

Aus diesen Beobachtungen geht hervor, dass Kaninchen über einen gewissen Zeitraum zusammen aufwachsen sollten. Dabei ist darauf zu achten, dass Sie nicht zu stark in die natürliche Lebensweise eingreifen. Um eine solide und stabile Persönlichkeit auszubilden, sollten die Jungtiere mindestens 10 Wochen im Familienverbund aufwachsen. Erst danach bietet es sich in Abhängigkeit der Rasse an, die Tiere nach Geschlechtern zu trennen. Denn die Geschlechtsreife tritt bei Kaninchen bereits nach wenigen Wochen ein. Alternativ kommt eine Frühkastration infrage.

Welche Vorbereitungen sind vor der Abgabe zu treffen?

Bevor Sie Ihre Kaninchenbabys an einen neuen Besitzer abgeben, sollten Sie die Langohren unbedingt gründlich von einem Tierarzt untersuchen lassen. Dabei ist es entscheidend, dass die Jungtiere ein gesundes Gewicht aufweisen und frei von Parasiten oder anderen Krankheiten sind.

Das Foto zeigt ein junges Kaninchen beim TierarztMotortion Films / shutterstock.com

Unser Tipp!

Bei männlichen Tieren erweist sich eine Kastration grundsätzlich als sinnvoll.

Je nach Jahreszeit und Witterung ist der Transport der Tiere entweder früh morgens oder spät abends vorzunehmen. Insbesondere an heißen Sommertagen ist ein Umzug mit zusätzlichen Risiken verbunden. Sorgen Sie außerdem für einen sicheren Transport in einer dafür vorgesehenen Transportbox.

Da Kaninchen immer mindestens zu zweit leben sollten, ist es von Vorteil, gleich mehrere Tiere zusammen zu vermitteln. Dies erleichtert die Eingewöhnung im neuen zu Hause und eine eventuelle Vergesellschaftung mit weiteren Kaninchen.

Welche Kriterien sollte der / die neue Besitzer/ in erfüllen?

Das Foto zeigt ein Baby-Kaninchen, das aus einem Korb herausgenommen wirdValentina Covalli / shutterstock.com

Um sicherzugehen, dass Sie die Kaninchenbabys in gute Hände abgeben, sollten Sie den künftigen Besitzer zunächst etwas näher kennenlernen. In einem ersten Gespräch wird meist schnell ersichtlich, ob bereits Vorkenntnisse mit Kaninchen vorliegen und weitere Kaninchen im Haushalt leben bzw. gelebt haben. Darüber hinaus ist ein grundsätzliches Wissen über eine gesunde Kaninchenernährung von Vorteil, damit die Tiere gesund aufwachsen.

Zudem gilt es die angestrebte Haltungsform in Erfahrung zu bringen. Keinesfalls sollten Ihre Langohren künftig in Einzel- und / oder in Käfighaltung leben müssen. Hierzu gehört auch eine realistische Einschätzung zum benötigten Platzbedarf, um Kaninchen ausreichend Bewegungsfreiheit sowie Rückzugsorte bieten zu können.

Nach Möglichkeit ist die Abgabe von Kaninchenbabys an Freunde, Verwandte oder gute Bekannte zu bevorzugen. Mittlerweile sind zwar auch eine Vielzahl an Internetgesuchen über soziale Medien oder diverse Kleinanzeigen vorhanden, diese gilt es jedoch stets mit Vorsicht zu betrachten.

Es empfiehlt sich zudem, weite Strecken mit ausgedehnten Autofahrten zu vermeiden, da solche Reisen einen enormen Stress für die Langohren bedeuten.

Schutzgebühr

Mit einer geringen Schutzgebühr lässt sich das Risiko minimieren, dass Ihre Kaninchen als Schlangenfutter enden.