Wenn Sie über eine Bepflanzung im Kaninchengehege nachdenken, sollten Sie stets berücksichtigen, dass sich die Lebensdauer beliebter Pflanzen in Grenzen hält. Wenn Sie Ihren Kaninchen tagsüber reichlich Freilauf auf der Wiese gönnen sowie eine vielfältige Grünfütterung anbieten, können Pflanzen im Kaninchengehege eine wahre Bereicherung darstellen.
Kaninchengehege mit Pflanzen ausstatten – das gilt es zu beachten!

Eine Bepflanzung im Kaninchengehege kann generell zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden. Während die Lebensdauer als reine Futterpflanze erfahrungsgemäß recht gering ausfällt, können diese zudem die Funktion eines praktischen Schattenspenders oder Rückzugsortes erfüllen. Je nachdem, welche Pflanzen dabei zum Einsatz kommen, lassen sich ganz besondere Bereiche innerhalb des Kaninchengeheges kreieren.
Bewährt hat sich vor allem die Einteilung des Kaninchengeheges in die vier Bereiche: Freifläche, Bodenbereich, Rückzugort und Futterbereich.
Die Freifläche
Die Freifläche bietet Kaninchen reichlich Bewegungsfreiheit, sodass sich diese nach Herzenslust austoben können. In diesem Bereich bietet es sich daher an, mindestens die Hälfte mit Wiese zu begrünen.

Im oberen Bereich sind ausladende und zugleich platzsparende Pflanzen gerne gesehen. Diese erweisen sich nicht nur als praktische Schattenspender, sondern bieten auch Schutz vor Raubvögeln.
Hierbei kann es sich beispielsweise um einen kleinen Apfelbaum in Buschform handeln. Die Stammlänge sollte dabei etwa 30 bis 50 cm einnehmen.
Unser Tipp!
Bis zu einer Höhe von 30 cm empfiehlt es sich, den Baumstamm mit einem schützenden Kaninchendraht zu versehen.
Der Bodenbereich
Beim sogenannten Bodenbereich handelt es sich meist um einen großen Behälter, welcher mit Sand oder Naturmaterial gefüllt ist. Hier können Kaninchen nach Herzenslust ihren natürlichen Buddeltrieb ausleben.

Im Hinblick auf die Begrünung bietet es sich an, eine kleine Fichte im Topf inmitten des Buddelbereichs zu pflanzen. Diese wird erfahrungsgemäß gelegentlich angeknabbert und besitzt insgesamt eine attraktive Haltbarkeit.
Der Rückzugsort
Kaninchen ziehen sich zurück, wenn diese ungestört sein möchten. Deshalb darf der Rückzugsort bedenkenlos dicht bewachsen sein. Als besonders beliebt erweisen sich hierbei die folgenden beiden Varianten:
- Johannisbeersträucher: Je älter Johannisbeersträucher sind, desto widerstandsfähiger fallen diese aus. Da sich Kaninchen gerne an den Ästen und dem Stamm zu schaffen machen, sollte der gewählte Strauch bereits eine gewisse Höhe besitzen, sodass Sie diesen mit einem Drahtschutz versehen können.
- Weidenäste: Bei Weidenästen ist ein jährlicher Rückschnitt notwendig. Weidenäste lassen sich problemlos in großen Mengen ausbringen und beispielsweise in einem großen Kreis in die Erde stecken. Ist die Erde zudem feucht, bilden die Äste schnell Wurzeln und entwickeln sich zu Pflanzen.
Unser Tipp!
Nach einigen Monaten kann man die oberen Teile der Weiden-Bäumchen zusammenbinden. Ein kleines Tipi entsteht. Selbst wenn Ihre Kaninchen die Weidenäste gelegentlich benagen, nehmen die Pflanzen hiervon keinen Schaden.
Der Futterbereich

In diesem Bereich des Kaninchengeheges werden Kaninchen gefüttert und mit frischem Wasser versorgt. Unter Umständen bietet es sich an, einen kleinen Bereich innerhalb des Futterbereichs einzuzäunen, um dort besondere Pflanzen zu kultivieren.
Hierfür kommt sowohl eine bunte Blumenwiese mit leckeren Blumen und Kräutern als auch der Eigenanbau von Karotten infrage. Letztere können von Kaninchen selbstständig ausgebuddelt werden.
Wichtig!
Dieser speziell abgegrenzte Bereich sollte lediglich zeitweise für wenige Stunden freigegeben werden, da die Langohren die Pflanzen andernfalls binnen kürzester Zeit vollständig abernten.
Welche Pflanzen kommen für das Kaninchengehege infrage?
Tatsächlich können sich die Vorlieben von Kaninchen für Pflanzen teils ziemlich unterscheiden. Exemplare, die weniger beliebt sind, bleiben für gewöhnlich vergleichsweise länger erhalten. In Anbetracht der Auswahlmöglichkeiten nimmt auch der eigene Geschmack einen wesentlichen Einfluss bei der Gestaltung des Kaninchengeheges. Entscheidend ist, dass Sie zu keiner Zeit Pflanzen verwenden, die für Ihre Langohren giftig sind. Folgende Pflanzenarten sind zum Beispiel grundsätzlich denkbar:
Büsche und Bäume

Höhere Büsche und kleinwüchsige Bäume bringen den Vorteil mit sich, dass sich diese im unteren Bereich recht gut sichern lassen. Dadurch können Fraßschäden für gewöhnlich vermieden werden. An großer Beliebtheit erfreuen sich zum Beispiel Haselnuss und Weide.
Im Hinblick auf kleinwüchsige Obstbäume sind nahezu alle Arten wie unter anderem Apfel-, oder Birnbäume möglich. Zu hoch sollten die Exemplare allerdings nicht ausfallen, da diese andernfalls die Abdeckung des Geheges beschädigen könnten.
Wichtig!
Bei Sträuchern ist darauf zu achten, dass diese in regelmäßigen Zeitabständen einen Rückschnitt benötigen.
Topfpflanzen
Knabbern Ihre Langohren gerne Pflanzen an, erweisen sich Topfpflanzen meist als eine praktische Alternative. Damit diese allerdings nicht kippen und somit eine Gefahr für Ihre Kaninchen darstellen, ist die Unterbringung in schweren Tontöpfen notwendig.
Unser Tipp!
Sofern die Topfpflanzen aufgrund von starkem Benagen eine Ruhepause benötigen, kann man sie jederzeit an einem anderen Standort außerhalb des Geheges beherbergen.
Hängepflanzen
Höhere Kaninchengehege sind ideal für Hängeampeln geeignet. Deren Anbringung ist sowohl im Innen- als auch im Außenbereich möglich. Diese Positionierung bringt den Vorteil mit sich, dass Kaninchen für gewöhnlich lediglich die Blattspitzen und nicht die Pflanzen selbst erreichen können. Infrage kommen unter anderem Efeu, Knöterich, wilder Wein und Kapuzinerkresse.
Kletterpflanzen
Eine weitere Möglichkeit ist es, das Kaninchengehege beranken zu lassen. Kletterpflanzen können beispielsweise als natürliche Schattenspender eingesetzt werden sowie einen geschützter Rückzugsort darstellen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Pflanzentriebe unter Umständen das Baumaterial sowie verschiedene Befestigungen zerstören können. Somit ist es unverzichtbar, dass Sie das gesamte Gehege regelmäßig auf Mardersicherheit prüfen.
Bei Bedarf ist die Durchführung entsprechender Reparaturarbeiten erforderlich. Zusätzlich zu den unter Kletterpflanzen angeführten Exemplaren bieten sich Kletterrosen sowie Kulturwein mit Trauben an.
Zweige als Bepflanzung für das Kaninchengehege

Frische Zweige eignen sich nicht nur als beliebtes Futter zum Zahnabrieb, sondern können darüber hinaus auch zur Begrünung des Kaninchengeheges zum Einsatz kommen. Vor allem die Zweige von Tanne und Fichte punkten mit einer langen Haltbarkeit und einem immergrünen Erscheinungsbild. Geeignet sind zur Bepflanzung im Kaninchengehege außerdem alle einheimischen Laubbäume sowie zahlreiche Nuss- und Obstbäume.
Achtung!
Stellen Sie sicher, dass sich keine hochgiftige Eibe in unmittelbarer Nähe zum Kaninchengehege befindet. Andernfalls kann es passieren, dass Laub in das Gehege geweht und von den Tieren verzehrt wird. Dies könnte für Kaninchen schlimmstenfalls den Tod bedeuten.
Wiese

Möchten Sie frische Wiese im Kaninchengehege kultivieren, sind hierfür bestimmte Vorkehrungen zu treffen. Hierzu gehört die Anbringung eines Buddelschutzes unterhalb der Grasnarbe, da Ihre Langohren ansonsten innerhalb kürzester Zeit die Wiese umgraben würden. Zudem sollten Sie Ihren Langohren möglichst viel Platz mit reichlich Bewegungsfreiheit einräumen. Für zwei Tiere gilt eine Fläche von etwa 20 m2 als ideal.
Mit befestigten Bereichen an Futter- und Laufwegen bleibt die Matschbildung an nassen Tagen weitgehend aus. Diese Bereiche bleiben andernfalls nur äußerst selten grün, sodass befestigte Wege Trampelpfaden vorzuziehen sind.
Große Gehege bieten die Möglichkeit, einzelne Bereiche temporär abzusperren, sodass sich die Wiese dort ausreichend regenerieren kann. Eine hochwertige Fütterung mit abwechslungsreichem Grünfutter ist dabei durchgehend zu gewährleisten.